Aufgrund eines äußerst schwachen Auftritts unsererseits haben wir (leider auch in der Höhe) verdient 21:28 (8:11) in Meisenheim verloren. Da lediglich unsere Torhüter eine starke Leistung aufs Parkett legten, waren wir von Anfang an auf der Verliererstraße, da wir im Angriff nach der dreiwöchigen Pflichtspielpause unsere Durchschlagskraft absolut vermissen ließen und nicht die Wege gingen die so erfolgreich in den ersten fünf Saisonspielen zum Erfolg führten, aber auch in der Defensive fehlte oft der entscheidende Schritt und die letzte Konsequenz. Der einzige positive Aspekt am Spiel in Meisenheim ist, dass wir die unangenehme und lange Fahrt nach Meisenheim für diese Saison abgehakt haben.
Zum Spielverlauf:
Leider konnten wir unsere Dynamik, welche uns in den ersten Saisonspielen ausgezeichnet hatte, nicht über Herbstpause retten, denn wir begannen ziemlich behäbig. In der Abwehr war die unbedingt notwendige Rückwärtsbewegung nicht so ausgeprägt, wie dies erforderlich gewesen wäre – was jedoch noch durch einen sehr starken Lars Schmitt im Tor gut kaschiert wurde. Im Angriff waren wir wohl doch irgendwie von der harten und aggressiven Gangart der Gastgeber beeindruckt (obwohl wir eigentlich wussten, was uns erwartet, haben sie uns trotzdem schnell den Schneid abgekauft), so dass wir nicht so konsequent in die Nahtstellen gegangen sind, jeder lieber doch etwas mehr „quer gegangen“ ist und gehofft hat, dass der Nebenmann die Initiative ergreift. Dies konnte natürlich nicht gegen einen Gastgeber wir Meisenheim funktionieren und so lagen wir schnell mit 1:3 zurück. Zwar konnten wir durch einige Ballgewinne in der Defensive sogar mit drei Toren in Folge mit 4:3 in Führung gehen, aber man hat auch in dieser Phase schon gemerkt, dass der Gegenstoß in Erster- und Zweiter Welle nicht so präzise vorgetragen wurde, wie wir uns das Vorstellen, denn es war im Passspiel als auch im Laufspiel sowie im Abschluss alles mit Ungenauigkeiten behaftet. Bis dahin nicht sonderlich gut gespielt, aber dann dennoch irgendwie geführt, lies wohl bei einigen schon ein wenig die Sorglosigkeit einziehen, denn in der Folge wurden schon erkämpfte Bälle dem Gegner „zurück geschenkt“, was uns wieder bis zu einem 4:7 ins hintertreffen brachte. Dank Lars Schmitt im Tor und einiger glücklicher Einzelaktionen im Angriff schafften wir erneut beim 8:7 in der 22. Minute eine knappe Führung (es sollte die letzte sein…). Die Meisenheimer reagierten darauf mit einer Auszeit, was leider in derart Früchte trug, dass wir nun einfach das Runde gar nicht mehr in das Eckige bekamen, womit wir vorher schon einige Probleme hatten (aber zum Glück ja auch die Meisenheimer). Mit einer Auszeit beim 8:10 eine Minute vor der Halbzeitpause versuchte unser Coach uns endlich die Müdigkeit aus dem Kopf, Arm und Bein zu treiben, so dass wir doch wenigstens noch auf ein Tor verkürzen sollten! Aber leider wurde erneut überhasten und beschämend abgeschlossen, so dass der Gastgeber kurz vor der Pausensirene noch zum 8:11 netzen konnten.
Der zweite Durchgang begann zwar mit neuem Mut aber der alten Behäbigkeit und so lagen wir dank weiterhin schwacher Abschlüsse, schnell mit fünf Toren zurück. Dieser Rückstand wuchs beim 11:17 sogar auf sechs Tore an und hatte bis zum 13:19 bestand und irgendwie war keine Aussicht auf Besserung, da Meisenheim einfach den größer Willen an den Tag legte und Gedanklich oft einen (vielleicht sogar zwei) Schritt(e) voraus war und wir immer noch auf den Nebenmann warteten, der es denn endlich richten würde. Wohl eher aus der Zerzweiflung heraus noch irgendetwas zu ändern, brachte unser Coach nun Leander Welter für Lars Schmitt im Tor, der bis dahin wirklich einzige auf der Matte, der seine starke Form aus den ersten Spielen einbrachte, wenn nicht sogar noch steigerte, denn was die Meisenheimer aufs Tor brachten war von deutlich anderer Qualität als was wir so aufs Tor jammerten. Der „Neue“ im Tor stand dem „Ersetzten“ dann auch direkt in nichts nach und führte sich mit einem gehaltenen frei vom Kreis sowie einem gehaltenen Gegenstoß gut in die schon vorher gebotene Torhüterleistung ein und stemmte sich energisch (wenn es sein musste mit in dreifach Kombination gehaltenen Bällen) gegen die sich abzeichnende Niederlage. Dies sorgte sogar für eine leichte Steigerung auf dem Feld, denn mit einem erhöhten Maß an Kampfgeist konnten wir vier Tore in Folge erzielen und waren spätestens beim 20:22 wieder mit von der Partie. Leider vergeigten wir sowohl hier, als auch beim 21:23 jeweils einen Gegenstoß (aufgrund Pass- bzw. Fangproblemen schenkten wir den Ball wieder her, bevor wir aus Tor warfen), was uns bis auf ein Tor (oder sogar zum Unentschieden) hätte in der 56. Minute heranbringen können. So wurde dann noch mal versucht die Brechstange auszupacken, was sich aber als Gummischwert entpuppte, welches mit fünf Kontergegentor in den letzten dreieinhalb Minuten zurückschlug und die deutliche 21:28 Niederlage besiegelte.
Dieser Misserfolg wäre vermeidbar gewesen, jedoch waren unsere Mittel an diesem Tag definitiv nicht ausreichend und der kämpferische Wille war bei den Gastgebern viel besser ausgeprägt – sie wollten mannschaftlich geschlossen einfach viel mehr den Erfolg als wir, so dass unsere Niederlage auf jeden Fall verdient ist – auch in der Höhe, damit keine Zweifel bleiben. Natürlich ist der Punktverlust ärgerlich und enttäuschend, jedoch hat sich dies bei mir deutlich relativiert, als ich gestern die 26:27 Niederlage der Niersteiner in Ingelheim mitverfolgen durfte/musste. Soviel Glück oder Unglück (je nach Sichtweise) lässt sich gar nicht Wort packen und ich kann es immer noch nicht glauben, wie man nach einer derart kämpferischen Leistung (die von Niertsein, nachdem in der ersten Hälfte gar nichts ging und ein Neun-Tore-Rückstand sogar in eine Führung kurz vor dem Ende gedreht werden konnte, bei eigenen Ballbesitz und 26:26 Unentschieden nach einem Team-Time-Out 15 Sekunden vor dem Schlusspfiff) dann doch noch dem Gastgeber den Siegtreffer schenkt, ist einfach nur unsagbar bitter. In diesem Lichte ist unsere Niederlage nur eine von vielen – vor allem in Meisenheim, denn dort haben wir seitdem sie zum HVR gehören lediglich einmal gewonnen: 27:25 in der Saison 2004/2005.
Unsere nächste Aufgabe wir aber nicht einfacher, denn dann sind wir zu Gast beim aktuell Dritten der Verbandsliga – bei der SG Bretzenheim II – und der letzte Auswärtssieg gegen dieses Team existiert gar nicht, denn er datiert aus dem Jahr 2006 und war noch vor dem Zusammenschluss (der Bretzenheimer Vereine) gegen die DJK Moguntia Bretzenheim II (mit 26:19). Wir sollten also gewarnt sein und nicht nur spielerisch, sondern auch wieder kämpferisch zulegen, damit wir den guten Saisonstart nicht schon frühzeitig in die Tonne treten. Wenn wir aus den (vielen) Fehlern gegen Meisenheim lernen und wieder mannschaftlich den Erfolg wollen – und nicht auf den Nächsten warten, sondern auf den besser Postierten – dann sollte mit der Unterstützung unserer Fans auch ein Erfolg gegen die Bretzenheimer Rheinhessenligareserve möglich sein. Anpfiff dieser schweren Auswärtshürde ist am Sonntag, den 15. November 2009, um 15.00 Uhr in der IGS Halle in Mainz-Bretzenheim.
Bis dann...
Der Kader unserer TSG: | ||
Im Tor : | Lars Schmitt, Leander Welter | |
Im Feld: | Sven Dönsdorf (4 Tore), Martin Dorwagen (1), André Hahnemann, Dirk Hessinger, Marco Hessinger (7/2), Michael Hessinger (1/1), Dirk Hoch, Oliver Jost (1), Denis Kerwagen, Steve Köhler (6), Christoph Linck (1) | |
Statistik: | verwandelte Siebenmeter: | 3 von 4 (75.0 %) |
"Gelbe Karten": | 2 | |
"Zwei-Minuten-Strafen": | 5 (Insgesamt 10 Min. Unterzahl bzw. 16.7 %) | |
"Rote Karten" aufgrund 3x2 Min: | 0 | |
"Rote Karten" nicht 3x2 Min: | 0 |
Der Kader von SSV Meisenheim: | ||
Im Tor : | Ullrich Rings, Matthias Weeser | |
Im Feld: | Rodja Böhninger (2 Tore), Patrick Gerhardt (3), Volker Klein (3), Tobias Kubandt (1), Christopher Kunth (2), Thomas Kupczyk (2), Hubertus Ohliger (7/1), Michael Porth (4), Steffen Weyand (4) | |
Statistik: | verwandelte Siebenmeter: | 1 von 3 (33.3 %) |
"Gelbe Karten": | 3 | |
"Zwei-Minuten-Strafen": | 3 (Insgesamt 6 Min. Unterzahl bzw. 10.0 %) | |
"Rote Karten" aufgrund 3x2 Min: | 0 | |
"Rote Karten" nicht 3x2 Min: | 0 |
Unparteiische der Partie: | ||
1. Schiedsrichter: | Thomas Baumgartner | (TV Alzey) |
2. Schiedsrichter: | Michael Baumgartner | (TV Alzey) |