Das schöne am Handball ist, dass eigentlich immer die bessere Mannschaft gewinnt – dumm nur, wenn man dann nicht die bessere Mannschaft ist, so wie wir im Auswärtsspiel gegen die Rheinhessenligareserve der HSG Rhein-Nahe und wir somit verdient mit 27:29 (15:17) verloren haben. Aufgrund vieler Ungenauigkeiten in unserem Spiel und fehlende Treffsicherheit – selbst bei den hundertprozentigen Torchancen - konnten wir den Gegner nie unter Druck setzen und haben selbst in einer deutlichen Schwächephase der Gastgeber immer wieder fahrlässig Bälle weggeworfen – oftmals schon in der Vorwärtsbewegung – und so eine mögliche Wende leichtfertig verschenkt. Aber irgendwie kam keiner auch nur annähernd an sein Leistungslimit heran, zu oft wurde die Brechstange ausgepackt und hektisch anstatt schnell gespielt, was vielleicht erneut an den drei Wochen Pause lag, was uns ja auch schon gegen Meisenheim überhaupt nicht bekommen ist. So bleibt die Hoffnung, dass wir beim nächsten Spiel wieder Handball spielen (war dieses Mal nicht wirklich zu erkennen), denn schon am nächsten Wochenende sollten wir es wieder besser können.
Zum Spielverlauf:
Trotz der fehlenden Dynamik und der Entschlossenheit aus den vorangegangen Spielen kamen wir leicht zu einer 2:0 Führung, was uns offensichtlich direkt dazu bewog unsere schon nicht sonderlich hohe Präsenz und kollektive Kampfbereitschaft weiter zu drosseln, da es ja offenkundig auch mit halber Kraft gegen einen Gegner aus dem „defensiven Mittelfeld“ zu Toren reichen sollte. So fanden dann die Gastgeber dann doch schnell zu ihrem Spiel und wir fingen an, von Ungenauigkeiten zu konkreten Fehlern zu tendieren. Dazu kam noch, dass auch Leander Welter im Tor alles andere als glücklich agierte und so ging es schnell über 3:5 und 4:7 zu einem 5:10 Rückstand. Mit einer Auszeit in der 14. Minute rüttelte unser Coach uns wenigsten soweit von der Sonntags-Nachmittags-Couch, dass von nun an der Rückstand nicht weiter anwuchs. Ab dem 7:12 konnten wir dank etwas nachlassender Kräfte bei den Bingern vom Rhein-Nahe-Eck dann doch nach und nach ein wenig den Rückstand verkleinern und mit einem glücklichen Tor wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff sogar auf einen Zwei-Tore-Rückstand verkürzen. In dieser Phase war es schade, dass nun die Pause anstand, denn die Gastgeber waren gerade und nicht zuletzt durch diesen Duseltreffer etwas angeknockt.
Wir konnten den Aufwind aber leider nicht über die Halbzeitpause retten, sondern vielen direkt wieder in die „alten“ Fehler und so war auch der Rückstand schnell wieder bei vier Toren (19:23). Dank einer deutlichen Schwächephase der HSG und eines sich steigernden Lars Schmitt in unserem Tor hatten wir nun mehrfach die eigentlich von Anfang an gewünschten Ballgewinne in der Defensive, jedoch wurden in der Vorwärtsbewegung eklatante Fehler gemacht bzw. falsche Entscheidungen getroffen, die wiederum ans Meisenheimspiel erinnerten (nur damals war der Gegner auch deutlich besser), so dass es längere Zeit 20:23 stand und wir auf der Stelle traten. Durch unsere Unfähigkeit aufgebaut, erholten sich die Gastgeber wieder und waren beim 20:24 und 21:25 wieder mit vier Toren vorne. Mit erneut einer Auszeit zehn Minuten vor dem Ende und bei den Bingern stärker nachlassenden Kräften, schafften wir nun doch endlich den Vorsprung der HSG zu verringern und beim 25:26 wieder im Geschäft zu sein. Doch anstatt nun endlich spielerisch die Partie zu drehen, wurde weiterhin mit der Brechstange operiert und dazu kamen dann noch zwei Zeitstrafen, so dass die Binger das Match clever mit ganz langen Angriffen nach Hause schaukelten und wir verdient mit 27:29 verloren, denn über das gesamte Spiel zeigten die Gastgeber, dass sie den Sieg mehr wollten und auch körperlich mehr investierten als wir.
Diese Niederlage wäre wohl leicht zu vermeiden gewesen, und wahrscheinlich hätten wir dies sogar fertiggebracht, falls uns kurz vor Ende der Partie der Ausgleich gelungen wäre, aber alle „hätte“, „wäre“, „wenn“ helfen nicht, um über eine äußerst schwache Partie unsererseits hinweg zu täuschen. Die allererste Erkenntnis muss sein, dass wir uns so nicht gegen den Tabellenführer, die Oberligareserve aus Osthofen, nächstes Wochenende präsentieren dürfen, sonst hören wir den Schlag nicht. Aber ich denke, dass einige gedanklich vielleicht schon bei dem Spiel gegen Osthofen waren und so etwas unmotiviert gegen die HSG Rhein-Nahe II agierten, was dann schnell zu einem desolaten Bild – wie wir gesehen haben – führen kann. Wenn jedoch bei jemanden am nächsten Wochenende Motivationsdefizite vorhanden sind, dann ist derjenige falsch gewickelt; denn hier ist dann doch eher die Gefahr der Übermotivation gegeben. Um die richtige Dosis zu finden und natürlich den ein oder anderen Fehler abzustellen oder zumindest zu reduzieren, wird uns das Training diese Woche helfen, aber gerade die Tatsache, dass wir bis zum nächsten Spiel keine Pause haben, sollte uns entgegen kommen. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass wir gegen den Tabellenführer die notwendige Unterstützung durch unsere Fans bekommen, damit wir nicht chancenlos sind, sondern vielleicht für eine Überraschung zum Jahresabschluss sorgen und uns selbst – sowie unsere Anhänger – mit einem schönen Geschenk zu Weihnachten bedenken. Anpfiff des Topspiels gegen die TG Osthofen II ist am Samstag, den 19.Dezember 2009, um 19.30 Uhr in der Schloss-Ardeck-Halle in Gau-Algesheim.
Bis dann...
Der Kader unserer TSG: | ||
Im Tor : | Lars Schmitt, Leander Welter | |
Im Feld: | Philipp Brummund, Sven Dönsdorf (1 Tor), Martin Dorwagen (1), Dirk Hessinger, Marco Hessinger (12/5), Michael Hessinger (6/1), Dirk Hoch (1), Oliver Jost (2), Denis Kerwagen, Steve Köhler (4), Christoph Linck | |
Statistik: | verwandelte Siebenmeter: | 6 von 7 (85.7 %) |
"Gelbe Karten": | 1 | |
"Zwei-Minuten-Strafen": | 5 (Insgesamt 10 Min. Unterzahl bzw. 16.7 %) | |
"Rote Karten" aufgrund 3x2 Min: | 0 | |
"Rote Karten" nicht 3x2 Min: | 0 |
Der Kader von HSG Rhein-Nahe Bingen II: | ||
Im Tor : | David Gallas, Andreas Hönig | |
Im Feld: | Andreas Bollenbach (4/1 Tore), Mark Conrad (6), Pascal Dürolf, Maik Erbelding, Christian Grethen (3), Sebastian Grethen (8/4), Thorsten Maul, Kevin Schöller, Andreas Schubert (4), Dominik Siede (2), Christoph Weber, Oliver Wittner (2) | |
Statistik: | verwandelte Siebenmeter: | 5 von 6 (83.3 %) |
"Gelbe Karten": | 3 | |
"Zwei-Minuten-Strafen": | 8 (Insgesamt 16 Min. Unterzahl bzw. 26.7 %) | |
"Rote Karten" aufgrund 3x2 Min: | 0 | |
"Rote Karten" nicht 3x2 Min: | 0 |
Unparteiische der Partie: | ||
1. Schiedsrichter: | Thomas Baumgartner | (TV Alzey) |
2. Schiedsrichter: | Michael Baumgartner | (TV Alzey) |